Montag, 20. Oktober 2008

Geschichte - Engel und Teufel im Gespräch

„Ich hab dir die Liebe gezeigt“ sagte der Engel.
Der Teufel lachte: „du? Und ich habe dir das Leid gezeigt, woher glaubst du wissen die Menschen was Liebe ist, wenn sie das Leid nicht kennen?“

Der Engel überlegte, schüttelte den Kopf:“ ich habe ihnen die Freude gebracht, das Lachen, die Wärme“ „Engel was mache ich nur mit dir“ grinste der Teufel „hätte ich nicht die Tränen, den Kummer, das Leid auf die Welt gebracht, wüssten die Erdbewohner gar nicht, was dein Gefühl bedeutet“
„Sag mal Teufel, woher weißt du es?“ „weil ich einst ein Engel war“ der Teufel senkte seinen Blick beschämt zu Boden „doch das Leid, der Kummer und die Tränen dieser Welt haben mich eines besseren belehrt, so ist es besser ein Teufel zu sein als ein Engel…
doch Engel?

Woher kennst du Hass, Eifersucht und Traurigkeit?“ „ach weißt du Teufel“ erwiderte der Engel und sah ihn mit einem warmen Lächeln an„ ich war einmal ein Teufel. Doch ich bin in meiner Traurigkeit ertrunken, an meiner Eifersucht erstickt und mein Hass hat mich umgebracht.

Seit ich ein Engel bin…

Donnerstag, 16. Oktober 2008

Gedicht - Um die Seele Stacheldraht

Wir haben um die Seele Stacheldraht
Und Bretter vor dem Herzen
Dass niemand uns verletzen kann
Wir haben Angst vor Schmerzen.

Gehen Rückwärts großen Schrittes
Wir drehen lieber vorher um
Wir nehmen den Verstand zum Schutze
Bis unser Herz wird stumm.

Für einen Moment ein Glücksgefühl
Die Freiheit hat uns wieder
Und wenn wir jetzt noch härter sind
Fallen wir nie mehr nieder.

Und so vergeht das Leid auch wieder
Der Liebe zarter Bande
Daran erinnern wir uns zwar
Doch nur noch ganz am Rande.

Durch festhalten an Urgezeiten
Voller Narben wird das Herz
Erleben wir kein morgen
Denn viel zu tief der Schmerz.

Wir brauchen keine Bretter
Und keinen Stacheldraht
Die Seele wird nicht frieren
Und unser Leben ist nicht hart.

mag jemand mir erklären
Der Kopf sei klüger als das Herz
Gedanken mögen uns zwar schützen
Doch nehmen keinen Schmerz!

Gedicht - Ihre Liebe

Liebe, hat man mir gesagt,
sei etwas Wunderschönes.
Vertrauen, hat man mir gesagt,
sei Liebe ohne Angst.

Wo ist sie nun – die Liebe,
die als Traum man mir versprach?
Meine Liebe ist DIE Liebe,
die am Vertrauen zerbrach!

Wo sind sie nun – die Menschen,
die mir die Liebe als Leben beschrieben?
Mich hat IHRE Liebe
in den seelischen Tod getrieben!

Dienstag, 14. Oktober 2008

Gedicht - Das Urteil

Wäre er nicht gewesen
stünde ich heute nicht hier.
Mit verbundenen Händen,
in Verbrechermanier.

Der Richter fragt förmlich:
"Wer war dieser Mann?"
Die Klügste aller Fragen:
"Warum haben Sie's getan?"

Ich weiß nicht - aus Liebe?
Gelächter dringt durch den Saal,
Ein Mann im schwarzen Ornat
drängt mich zum Marterpfahl.

Ich versuche zu denken,
es war doch gut gemeint!
Versuche kläglich einzulenken
"Er hat so lange schon geweint".

Der Staatsanwalt voll Ungeduld
plädiert auf Mord - gewiß
ich hab ihn umgebracht,
aus Mitleid denke ich.

Ich tötete nur um zu helfen,
war er doch zum Sterben alt.
Der Richter spricht sein Urteil - "Schuldig",
ich merke nur, mir wird ganz kalt.

Applaus durchdringt der Leute
Geplauder, es ist vorbei.
Ich sitze in der alten Zelle,
mein Herz spricht mich vom Urteil frei.

Sonntag, 12. Oktober 2008

Gedicht - Ich werde dich niemals vergessen

Ich werde die Liebe,
die Du mir schenktest
niemals vergessen

ich werde die Kraft,
die Du mir gabst
niemals vergessen

Ich werde Deine Tränen
beim Abschied
niemals vergessen

Ich werde Dich niemals vergessen –
auch wenn ich heute schon
nicht mehr weiß wie Du aussiehst!

Samstag, 11. Oktober 2008

Gedicht - Damals

Wir sitzen nur da,
das Reden fällt uns schwer,
viel zu lange ist es her.

Wir sitzen nur da,
ganz stumm und leise,
jeder spricht auf seine Weise.

Wir sprechen über damals
und merken dabei -
das 'heute' von damals,
ist heute vorbei.

Gedicht - Traurigkeit im Seidenkleid

Die Traurigkeit, die wie ein Seidenkleid
Ihr zartes Ich umhüllt
Macht sie zerbrechlich und so schön
Dass er sich glücklich fühlt

Sie wärmt sich in seiner Stimme
Umgeben von Leid
Verloren in der grossen Liebe
Wunden heilt die Zeit

Dass lieben sie so machtlos macht
Ertrunken in Gefühlen
Dass Liebe ihr so wehtun kann
Sie möchte dennoch fühlen

Gedicht - Das Glück

Das Glück,
bette es ein in Deinen Polster
aus Wärme und Geduld

Drücke es,
sperre es, nie enden wollend,
in Liebe und Halt

Ist es geglückt?
Ich habe nämlich vergessen zu sagen –
Gib` acht, nicht zu fest,
sonst wird es erdrückt!